Baustoff HOLZ – was ist gerade los?

Die Holzbaubranche ist enorm von Verknappung bei Baumaterialien, Lieferengpässen und eklatanten Preissteigerungen betroffen. Was ist passiert? Hier ein Versuch einen kleinen Überblick in die Problematik zu geben.

Seit dem 3. Quartal 2020 haben wir auf dem deutschen Markt eine Versorgungslücke an Baumaterial. Stark betroffen sind die Bereiche Holz, Dämmstoffe und Stahl.

Eine Versorgungslücke z. B. wegen Lieferengpässen unterliegt den Gesetzmäßigkeiten des Marktes. Wenn das Angebot zurückgeht, steigt der Preis. Das ist ein ganz „natürlicher“ Vorgang bei der Preisbildung. Ebenso erhöhte sich die Nachfrage nach Holz und nachwachsenden Rohstoffen in den zurückliegenden Jahren, auch hier reagiert der Markt erst mal ganz nachvollziehbar nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage, mit Preissteigerungen.

Warum aber trifft es gerade die Holzbranche so stark? Die Gründe dieser Entwicklung sind:

  • Lieferketten- und Produktionsunterbrechungen in Europa und weltweit aufgrund der Corona-Pandemie führen zu Versorgungslücken, welche bis heute nicht geschlossen werden konnten.
  • Die Exporte von Holz in die Länder China und USA sind gestiegen. Die importierenden Länder schließen damit eigene Versorgungslücken. Hier in Deutschland steigen somit der Preis und die Lieferschwierigkeiten nehmen zu.
  • Das Bauen mit Holz wird immer beliebter und verzeichnet seit Jahren eine steigende Nachfrage und Zuwächse. Somit ist der Bedarf an Holz für Bauprojekte insgesamt gestiegen.

Wir befinden uns also in der Situation, dass unsere Versorgungsstrukturen gestört sind und sich wieder neu finden, neu aufstellen müssen. Produktionskapazitäten sind vollständig ausgelastet, können aber aufgrund der weltweiten Nachfrage nicht mithalten.

Die gesamte Holzbranche kämpft gegen die Knappheit von Gütern und gegen Preissteigerungen von Material. Aufträge müssen verschoben werden, selten gelingt die Wahl auf einen alternativen Baustoff oder alternative Bauweisen. Das Finanzierungsvolumen von Bauherren wird sich deutlich erhöhen. Bauzeitenpläne können nicht eingehalten werden, der Einzug ins neue Heim verzögert sich in vielen Projekten.

Betriebsinhaber und Personen in Führungsverantwortung zwingt die aktuelle Situation dazu, keine Neueinstellungen mehr vorzunehmen, die Vorkehrungen für Kurzarbeit zu treffen und im schlimmsten Falle droht die Entlassung von Personal – und das bei vollen Auftragsbüchern.

Wir hoffen sehr, dass die Bemühungen von Verbänden, Forstwirtschaft, Sägeindustrie und Politik zu tragbaren Ergebnissen führen. Noch sehen wir kein „Licht am Ende des Tunnels“ und versuchen jeden Tag für unsere Mitarbeiter/-innen und Bauherren das Beste zu geben.